Geschlechtliche Minderheit
Als geschlechtliche Minderheiten werden all diejenigen zusammengefasst, die körperlich oder biografisch einen Lebenslauf aufweisen, der nicht kohärent und eindeutig geschlechtlich männlich oder geschlechtlich weiblich ist.
Der Begriff wird in der medizinischen Fachliteratur regelmäßig verwendet, im Englischen als: gender minorities oder sex/gender minorities. Trans und inter* Personen fallen unter diesen Sammelbegriff, jedoch auch etliche weitere Personen, die nicht unbedingt inter* und / oder trans sind. Ebenfalls in diese Sammelkategorie fallen beispielsweise nicht-geschlechterkonform lebende Personen oder auch Menschen, die sich von der Selbstbezeichnung her außerhalb des Zweigeschlechtersystems verorten, jeweils ohne sich als trans zu bezeichnen.
queer
Der Begriff queer im ursprünglichen Wortsinn bezeichnet ein Handeln gegen die gesellschaftlichen Normen von Sexismus, Geschlechterbinarität und Heterosexualität.
Ursprünglich wurde queer abwertend und als Beschimpfung verwendet. Mittlerweile verwenden etliche Menschen queer auch als Bezeichnung der eigenen Identität. Queer kann sich dabei sowohl auf geschlechtliche als auch sexuelle Identitäten außerhalb der Norm beziehen.
Der Begriff ist auch umstritten und etliche Angehörige von sexuellen und geschlechtlichen Minderheiten lehnen den Begriff queer für sich ab. Er sollte deshalb nicht als Fremdbezeichnung benutzt werden in der Gesundheitsversorgung.
Selbstbezeichnung
Begriffe, die Menschen und Gruppen für sich nutzen, um Lebensweise, Einstellungen, gesellschaftliche Positionierung, die eigenen Identität zu benennen und zu beschreiben. Diese Begriffe können selbst geschaffen sein oder auch angeeignete Fremdbezeichnungen sein.
sexuelle Lebensweise
Ausdruck dafür, wie eine Person ihre Wünsche nach (gleichberechtigter) Sexualität, körperlicher Nähe und/oder besonderer emotionaler Beziehung lebt. Die sexuelle Lebensweise kann von der sexuellen Orientierung abweichen, z.B. sind etliche Personen, die sich als heterosexuell bezeichnen auch gleichgeschlechtlich sexuell aktiv.
sexuelle Minderheit
Ungefähr 10 % der Bevölkerung sind bzw. leben nicht-heterosexuell. In der Gesundheitsforschung werden diese Personen oftmals unter der Bezeichnung „sexuelle Minderheiten“ (engl.: sexual minorities) zusammengefasst. Beispielsweise gehören Lesben, Schwule, bisexuelle und pansexuelle Menschen zu sexuellen Minderheiten.
sexuelle Orientierung
Ausdruck dafür, zu welchen Menschen sich eine Person mit dem Wunsch nach gleichberechtigter Sexualität, körperlicher Nähe und/oder besonderer emotionaler Beziehung hingezogen fühlt. Die sexuelle Orientierung kann von der sexuellen Lebensweise abweichen. Z.B. kann ein Mann, der sich als ausschließlich schwul bezeichnet, auch mit Frauen sexuell aktiv sein.
sexuelle und geschlechtliche Minderheit
Fachsprachlicher Sammelbegriff für alle Personen, die nicht-heterosexuell sind/leben bzw. einer geschlechtlichen Minderheit angehören. im Englischen: sexual and gender minorities, Abkürzung: SGM.